MEPHISTO
Schauspiel frei nach dem Roman von Klaus Mann
Felix Feldmann kann sein Glück kaum fassen: Er ist endlich, nach vielen Jahren
harter Arbeit, einer der berühmtesten und bedeutendsten Schauspieler
Deutschlands.
Schon immer sagten die Menschen zu ihm: „Du wirst ganz groß rauskommen.
Jemand wie du wird das mit Leichtigkeit schaffen.“
Ist das ein Kompliment?
Was bedeutet es, jemand zu sein, der „das mit Leichtigkeit schafft“?
Mit „Leichtigkeit“ schafft es jemand, der sich anpassen kann. Der die eigene
Wandlungsfähigkeit nutzt, um bei den „richtigen“ Leuten gut anzukommen. Der sich
vielleicht auch gute Freunde und Förderer bei einer Partei macht, die gerade dabei
ist, die Macht im Land zu übernehmen. Jemand, der seine moralischen, ethischen
und menschlichen Werte verschieben kann, wie es gerade passt, oder sie ganz über
Bord wirft. Jemand, der sogar über Leichen gehen würde.
Aber ist Felix Feldmann so jemand?
Oder ist er gezwungen, all das zu tun, um während des neuen, faschistischen,
politischen Umschwungs zu überleben? Hat er denn überhaupt eine Wahl?
Während Felix seine Wahrheit erzählt, wird er von Mephisto heimgesucht, der alles-
verändernden Rolle seines Lebens, die ihn nicht mehr loslässt. Mephisto kennt die
Schattenseiten, den Schmutz, die andere Wahrheit. Und wird nicht zulassen, dass
Felix sie verschweigt.
Eiskalter Opportunist oder in die Ecke getriebener Überlebenskünstler?
Was ist Felix Feldmann?
MEPHISTO, frei nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann, entsteht im
Rahmen einer Kooperation mit dem Studiengang Regie der Folkwang Universität der
Künste. Ziel dieser Kooperation ist, dass Studierende unter denselben Bedingungen
wie Regie-Profis eine Inszenierung am PRT verwirklichen dürfen.
Mit: Rebecca Große Boymann, Justus Rosenkranz
Regie und Text: Nele Schillo
Licht: Slata Didhsun